Die Komposition Amnesia ist für Cello und Live-Elektronik geschrieben. Der Cellopart wurde auf Grundlage der Zwölftontechnik, der Ringmodulationstechnik und mit Supercollider manipulierten Audiodaten komponiert. Für die elektrischen, sinusförmigen Merkmale werden Bewegungen zwischen den Linien in einem langen, repetitiven Muster ausgedrückt und die Klangfarbe wird durch einen hellen, metallischen Klang repräsentiert. Intervall und Harmonie werden durch verstimmte Tonhöhen und nicht durch exakte Stimmung ausgedrückt. Der Puffer, der als Voraufzeichnung für das verzerrte Signal verwendet wird, ergänzt den Cello-Sound und eliminiert extreme Signalmodulationen, wodurch das Ungleichgewicht zwischen dem Cello und dem elektronischen Klang reduziert wird. So kann Technologie einen integralen Bestandteil der Gesamt-Performance bilden oder auch bestimmte Faktoren erhöhen. Das bedeutet, dass in manchen Situationen ihre Rolle auf eine Schallquelle oder ein Mittel zur Klangbearbeitung reduziert werden kann. Letztendlich kann die Komposition als Grundlage für ein quadrophonisches System dienen, das die generative digitale Signalprozessumgebung integriert.
Vortragsthema ist somit die Digitaltechnik in modernen Kompositionstechniken mit dem Ziel, der Kombination von elektroakustischem Klang und Instrumentalklang einen natürlichen Duetteffekt zu geben, einschließlich eines Exkurses zu Notationstechniken der Live-Elektronik von Karlheinz Stockhausen bis John Cage und Notationen im 21. Jahrhundert.